Neue EU-Vorgaben zur Energieeffizienz von Geb盲uden: Auswirkungen und Herausforderungen
Die EU-Mitgliedstaaten haben gr眉nes Licht f眉r die 眉berarbeitete Richtlinie 眉ber die Energieeffizienz von Geb盲uden gegeben und die neuen Anforderungen formell angenommen. Ziel ist es, Treibhausgasemissionen und Energiearmut in der EU zu reduzieren.
Wir haben dar眉ber mit Gencay Tatlidamak, 海角视频s Sustainability Director Germany gesprochen und ihn gefragt, was er 眉ber die neu konzipierte Richtlinie denkt.

Die Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Geb盲uden wurde im Fr眉hjahr 2024 von der EU 眉berarbeitet und enth盲lt strenge Ziele damit der Geb盲udesektor bis 2050 klimaneutral wird. Kannst du erkl盲ren, auf was es dabei ankommt?
Das ist eine sehr gute Frage, die uns h盲ufig gestellt wird und in jeder Diskussion mit unseren Kunden aufkommt. Im Kern geht es darum: was bedeutet Klimaneutralit盲t bis 2050? Die Frage kann in zwei Aspekte geteilt werden. Der erste Aspekt ist Energieneutralit盲t, das hei脽t alle neuen Geb盲ude werden so geplant und so gebaut, dass erstens ihr Energiebedarf deutlich reduziert wird und zweitens, dass dieser Energiebedarf durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Bei diesem Aspekt geht es also um die Klimaneutralit盲t des Betriebs der Geb盲ude.
Es gibt aber noch ein Thema. Der erste Aspekt bezieht sich auf Klimaneutralit盲t im Sinne der Energieversorgung. Das hei脽t, dass die CO2-Emissionen im Betrieb neutral sein m眉ssen. Es gibt aber noch einen CO2-Treiber, der auch eine wichtige Rolle spielt, und das sind die grauen Emissionen, die im Bauk枚rper von Geb盲ude sprechen. Diese Emissionen entstehen bei der Produktion von Beton, Stahl und anderen Materialien, die man f眉r die Konstruktion von Geb盲uden braucht. Gerade hier ist es schwierig bis unm枚glich, Klimaneutralit盲t zu erreichen, denn bei der Herstellung von Beton entsteht immer CO2 als Produkt der chemischen Reaktion der Herstellung.
Bei 海角视频 bedeutet Klimaneutralit盲t nicht nur Null Emissionen im Betrieb, sondern auch reduzierte graue Emissionen. Es ist wichtig, dass nicht nur das Geb盲ude klimaneutral geplant wird, sondern auch, dass die grauen Emissionen bis 2050 durch ein gutes Energiekonzept kompensiert wird. Das kann nur funktionieren, wenn Geb盲ude mehr Energie durch erneuerbare Quellen vor Ort erzeugen, als sie selbst brauchen. Das macht f眉r uns gute Energiekonzepte aus.

Was wir aber immer wieder bei unseren Projekten feststellen ist, dass bisher in Deutschland die Energieversorgungsnetze (W盲rme-, K盲lte-, Stromversorgung) nicht dekarbonisiert sind. Der Energiebedarf eines ganzen Geb盲udes kann nicht nur 眉ber Photovoltaikanlagen abdeckt werden, denn die Fl盲chen daf眉r sind auf Geb盲uden begrenzt. Au脽erdem ist die Verf眉gbarkeit von Photovoltaikstrom zeitlich variabel. Deswegen muss ein Teil des Bedarfs von einem Energieversorgungsnetz abgedeckt werden.
Deshalb m眉ssen wir uns die Frage stellen, was der Emissionsfaktor (g/kWh) von Versorgungsnetzen ist. Zu wie viel Prozent werden die Kundinnen und Kunden mit Strom versorgt, der aus erneuerbaren Quellen stammt, wie z.B. Wind, Wasser, oder Sonne. Der Strom in Deutschland soll bis 2040 CO2-neutral bereitgestellt werden. Dasselbe Ziel haben sich viele Fernw盲rmeversorger gestellt. Nehmen wir das Beispiel des Fernw盲rme-Verbundnetzes in Berlin. Das zust盲ndige Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 seine CO2-Emissionen, um circa 55 Prozent zu senken und bis 2040 die Fossilfreiheit im Sinne von Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Auch in M眉nchen wird die Fernw盲rme umweltfreundlicher aber noch nicht komplett dekarbonisiert. Hier wird viel Geothermie genutzt. Bis 2040 dahin sind es aber (nur) noch 16 Jahre. Jeder der sich mit der Erzeugung von Fernw盲rme auskennt, betrachtet diese Zielstellung mit Skepsis, denn er wei脽, dass ihre Erreichung von den St盲dten abh盲ngig ist. Wenn aber der Energieversorger die Infrastruktur nicht dekarbonisiert, ist es unm枚glich bis 2050 vollst盲ndige Klimaneutralit盲t zu erreichen. Als Planungs- und Beratungsunternehmen k枚nnen wir zusammen mit dem Bauherrn die Ambitionen haben, Energiebedarfe drastisch zu reduzieren.
Unter diesen Bedingungen gibt es eine interessante Strategie, n盲mlich die Elektrifizierung unserer Geb盲ude. Wenn wir ein Geb盲ude voll elektrifizieren, das hei脽t nur mit W盲rmepumpen-Technologien arbeiten und nicht mit Fernw盲rme, dann ist es m枚glich die Energieversorgung unabh盲ngig vom Strom-Mix eines Landes zu gestalten, indem man 脰kostromtarife nutzt.
Entwickelt man beispielsweise ein Energiekonzept f眉r ein Geb盲ude in M眉nchen kann man von den Stadtwerken M眉nchen einen 脰kostromtarif beantragen. Dieser ist zertifiziert und die bspw. 500.000 Kilowattstunden, die ein Geb盲ude verbraucht, werden mit erneuerbaren Energien erzeugt. Dazu gibt es dann auch noch eine sch枚ne Plakette. In den n盲chsten 16 oder 26 Jahren muss diese Infrastruktur erst dekarbonisiert werden, damit das Ziel der Klimaneutralit盲t bis 2050 m枚glich ist. Vorher ist es das nicht. Trotzdem k枚nnen und m眉ssen wir die Geb盲ude und Quartiere aber schon heute auf Klimaneutralit盲t vorbereiten.
An einem Praxisbeispiel kann man sehen, wie heute teilweise Richtlinien diesem Ziel zuwiderlaufen. Schaut man sich Wohn- oder B眉rogeb盲ude und die Anforderungen der St盲dte zum Thema begr眉nte D盲cher an, so fordern die St盲dte diese auf Geb盲uden. Das aber reduziert die Fl盲che, die f眉r Photovoltaikanlagen vorhanden ist. Je weniger Fl盲che zur Verf眉gung steht, desto weniger des Eigenbedarfes kann 眉ber Photovoltaik abgedeckt werden, was die verursachten CO2-Emissionen im Betrieb erh枚ht. Unsere Herausforderung besteht darin, abzuw盲gen, inwieweit muss ich erneuerbare Energien puschen und inwieweit kann ich sie am besten im Geb盲ude nutzen? Dazu gibt es im Moment keine 鈥淢uss-Regulierung鈥, sondern nur eine 鈥淪oll-Regulierung鈥. Ambitionen in Richtung Klimaneutralit盲t sind deshalb stark von Investoren und Entwicklern abh盲ngig. Als Consultants ist es unsere Aufgabe, die Kunden umf盲nglich von den vielen Vorteilen von nachhaltigen Geb盲uden zu 眉berzeugen. Und gerade in den letzten Jahren merken wir, dass wir immer h盲ufiger auf offene Ohren sto脽en, wenn es um ambitionierte Ma脽nahmen in Richtung Nachhaltigkeit geht.
Wie stehen denn 海角视频s Kunden zu diesem Thema? Was ist ihre Einstellung zur Dekarbonisierung der Baubranche?
Gl眉cklicherweise haben wir in unserer Arbeit gemerkt, dass es dahingehend bei unseren Kunden schon eine 脛nderung in der Denkweise gibt. Wir arbeiten mit hochambitionierten Bauherren und haben auch unsere eigenen Net-Zero-Ziele. Zum Beispiel arbeiten wir viel mit einem gro脽en Unternehmen zusammen, das ebenfalls das Ziel hat, bis 2040 Net Zero im Betrieb zu erreichen. Sie fordern jetzt schon, dass alle ihre Geb盲ude elektrifiziert sein m眉ssen, damit die m枚glichst breite Nutzung von 脰kostrom erm枚glicht werden kann. Mit diesem Kunden arbeiten wir an vielen Dekarbonisierungsthemen. Andere gro脽e Unternehmen in der High-Tech- f眉r die wir viel im Bereich TGA arbeiten, haben auch genau dieses Ziel. Da sehe ich sehr positiv in die Zukunft.
Einige dieser Ziele klingen sehr ehrgeizig. Eines davon ist zum Beispiel, dass alle neuen Geb盲ude, die 枚ffentlichen Beh枚rden geh枚ren oder von ihnen genutzt werden, bis 2028 emissionsfrei sein sollen. Das ist nur noch vier Jahre entfernt. Ist das deiner Expertenmeinung nach zu ehrgeizig oder geht es nicht weit genug? Und was sind m枚gliche H眉rden?
Richtig, das ist sehr ehrgeizig und es ist auch nur m枚glich, wenn man voll elektrifizierte Geb盲ude mit 脰kostromversorgung baut. Geb盲ude, die 2028 fertiggestellt werden, sind zum jetzigen Zeitpunkt in Planung. Das hei脽t f眉r uns, dass alle Neubauten, die wir jetzt planen, ausschlie脽lich klimaneutral geplant werden m眉ssen. Ein gro脽es Bauvorhaben in der Europacity in Berlin ist auf Basis dieses Konzeptes geplant. Das Geb盲ude soll 2028 fertiggestellt werden und es wird mit 脰kostrom, erzeugt mit erneuerbaren Quellen wie Photovoltaik, Windkraft und Wasserkraft, versorgt.
Das ist aber ein privates Bauvorhaben. Betrachtet man Bauvorhaben der 枚ffentlichen Hand wird es schwierig. Hier sind die Entscheidungsprozesse eine gro脽e H眉rde, die genommen werden muss. Vor allem in Deutschland ziehen sich diese Prozesse hin, denn wenn eine Stadt oder eine Kommune ab 2028 klimaneutrale Geb盲ude haben will, dann m眉ssen jetzt gro脽e Entscheidungen getroffen werden. Das umfasst nicht nur die Entscheidung, dass Klimaneutralit盲t angestrebt werden soll, sondern auch wie viel investiert werden soll und wer die richtigen Ansprech- bzw. Kollaborationspartner sind.
Allgemein sehe ich es als m枚glich an, aber das ist kein Thema, dass erst in den n盲chsten Jahren angegangen werden kann. Es m眉ssen jetzt schon konkrete Pl盲ne stehen und Klimafahrpl盲ne festgelegt sein, im Zusammenspiel mit einem sehr aktiven Entscheidungsprozess. Aber meine Erfahrung sagt, dass so etwas in Deutschland herausfordernd ist.
海角视频 kann als Karbon-Berater unterst眉tzen, genauso wie ein Kostenberater bei Gro脽projekten die Kosten im Auge beh盲lt. Dazu haben wir eigens die Rolle des „Sustainability Guardians“ entwickelt. Im Zuge dieser Rolle begleiten wir Projekte von der Konzeptphase bis weit hinein in die Planung.
Gencay Tatlidamak, Sustainability Director Germany, 海角视频
Welche EU-L盲nder k枚nnen dieses Ziel erreichen?
In anderen europ盲ischen L盲ndern, z.B. in Gro脽britannien gibt es schon diese Ambitionen f眉r private sowie staatliche Geb盲ude. Auch Spanien und Italien sind schon 眉ber diese Ziele hinaus. Ein Vorreiter w盲re auch 顿盲苍别尘补谤办, das sehr vorbildlich ist in diesem Bereich. 顿盲苍别尘补谤办 verlangt jetzt schon von Bauherren, dass f眉r private und auch f眉r staatliche Neubauten ab einer bestimmten Gr枚脽e immer die Lifecycle-Kosten und ein entsprechendes Energiekonzept f眉r eine Baugenehmigung vorliegen m眉ssen. Von 顿盲苍别尘补谤办 k枚nnen wir noch eine Menge lernen.
Welche gro脽en Hindernisse siehst du, die den EU-Bausektor daran hindern w眉rden, diese Ziele zu erreichen?
Das ist auf alle F盲lle die Dekarbonisierung der Energieversorgung und der Infrastruktur, wie ich schon erw盲hnt habe. Wenn unsere Geb盲ude immer noch den Strom, W盲rme oder K盲lte aus herk枚mmlichen, CO2-reichen Energiequellen, wie Kohle oder Gas, beziehen, dann erreichen wir unsere Klimaziele nie oder nur ganz langsam. Au脽erdem glaube ich, dass es kurzfristig keine Soll-Regelungen mehr geben darf, sondern nur noch Muss-Regelungen. Wenn von der EU eine neue Direktive kommt, muss das immer eine Muss-Regulierung sein, an die sich jedes Mitgliedsland halten muss.
Die dritte gro脽e H眉rde, die ich hier sehe, ist die Lage der F枚rdermittel. Das Thema richtige F枚rdermittel f眉r die Sanierung der Infrastruktur und richtige F枚rdermittel f眉r Bauunternehmen, ist momentan nicht auf dem Tisch. Da sehe ich noch sehr gro脽en Unterst眉tzungsbedarf von Seiten der Bundesl盲nder. Um F枚rdermittel effektiv einsetzen zu k枚nnen und dadurch mehr Bauunternehmen zu ermutigen, klimaeffizient bzw. klimaneutral zu bauen, m眉ssen unsere Energiegesetze upgedatet werden. Ich arbeite n盲mlich gerade an einem Bestandsprojekt, f眉r das 海角视频 ein Energiekonzept entwickelt hat, das auf W盲rmepumpen beruht. Ein Bauphysiker hat in einer Machbarkeitsstudie best盲tigt, dass die Energieerzeugung f眉r dieses Geb盲ude mittels W盲rmepumpentechnologie funktionieren w眉rde, aber dass daf眉r keine F枚rdermittel zur Verf眉gung st眉nden. Denn der Berechnungsprozess, anhand dessen der Energiebedarf eines Geb盲udes errechnet wird, ist veraltet. Wir planen f眉r die Zukunft, aber wir arbeiten mit sehr veralteten Normen. Mit diesen nicht zukunftsorientierten Normen, kann man nicht f眉r 2050 planen. Diese Normen m眉ssen schnellstens ge盲ndert werden.
Welche Folgen sollte es f眉r einen EU-Mitgliedsstaat geben, wenn eine solche zwingende Vorschrift nicht beachtet werden w眉rde?
Nicht-Compliance sollte konsequent verfolgt werden und das EU-Land sanktioniert werden. Da gibt es, meines Wissens, schon Vereinbarungen f眉r den Fall, dass CO2-Emmissionsziele nicht erreicht werden, aber f眉r mich ist dann auch die Frage wichtig, wie realistisch diese Werte sind. Wer erstellt die Ma脽st盲be f眉r CO2-Emmissionen der Geb盲ude? Auch damit haben wir ein Problem. Denn wie k枚nnen St盲dte, wie z.B. ihren Geb盲udebestand hinsichtlich des CO2-Benchmarks bewerten lassen? Da sehe ich gro脽en Entwicklungsbedarf.
Wenn alle neuen Geb盲ude ab 2030 emissionsfrei sein m眉ssen, was k枚nnen Bauherren jetzt tun, um f眉r dieses Ziel zu planen? Wie kann 海角视频 dabei helfen?
Ich denke, Bauunternehmen m眉ssen ihre Arbeitsweise umstellen. Wenn Bauherren Klimaneutralit盲t f眉r ihre Geb盲ude erreichen wollen, brauchen sie unbedingt eine andere Art von Projektmanagement. Die brauchen eine dekarbonisierungsorientierte , integrierte Projektabwicklung (IPA). Das ist eine ganzheitliche Planung, um die besten L枚sungen f眉r alle Disziplinen zu finden – nat眉rlich mit Betrachtung der Wirtschaftlichkeit. 海角视频 kann als Karbon-Berater unterst眉tzen, genauso wie ein Kostenberater bei Gro脽projekten die Kosten im Auge beh盲lt. Dazu haben wir eigens die Rolle des „Sustainability Guardians“ entwickelt. Im Zuge dieser Rolle begleiten wir Projekte von der Konzeptphase bis weit hinein in die Planung. An entscheidenden Stellen untersuchen wir die Inhalte der Planung auf ihre Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit des Projektes und Erarbeiten ggf. Vorschl盲ge, um diese zu erh枚hen.
In der 眉berarbeiteten Richtlinie ist die Rede davon, dass die Mitgliedstaaten darlegen m眉ssen, wie sie bis 2040 Ma脽nahmen zur Dekarbonisierung von Heizsystemen ergreifen werden. Das klingt eher nach einer Richtlinie als nach einer festen Frist. H盲ltst du das f眉r klug?
Ich glaube, hier geht es um Fernw盲rme. Die gro脽en Versorger haben ihre Pl盲ne gemacht, um ihr Fernw盲rmenetz zu dekarbonisieren. Das ist f眉r sie nicht neu. Solche Pl盲ne liegen schon seit drei Jahren auf dem Tisch. Die Stadtwerke M眉nchen oder Vattenfall, z.B. die haben schon seit drei oder vier Jahren ihre Strategien erarbeitet. Aber das kann nicht von heute auf morgen passieren. Wir werden bis auf weiteres immer noch von verschiedenen Energiequellen abh盲ngig sein.
Ich sehe das so: fast alle gro脽en Stromversorger sind in privater Hand. Eine Dekarbonisierung der Netze bedeutet eine enorme finanzielle Belastung f眉r diese Unternehmen, denn erneuerbare Energiequellen weisen hohe Investitionskosten auf. Deshalb m眉ssen die Versorger bei ihren Pl盲nen intensiv unterst眉tzt werden. 2040 ist in 16 Jahren und bis dahin muss viel investiert werden, um dieses Ziel zu erreichen. Aber es kann funktionieren. Die Stadtwerke M眉nchen haben in den letzten Jahren schnell in ihre Bestandswerke investiert und haben diese umgebaut. Am st盲rksten wurde Geothermie ausgebaut, was aus meiner Sicht sehr vorbildlich ist. Auch auf kommunaler Ebene ist das m枚glich, nur muss dort wie gesagt ein Umdenken bez眉glich interner Entscheidungsprozesse standfinden.
Wenn diese Ziele von Seiten der EU wieder nur als Soll-Regelung kommen, dann ist das wieder nur ein Weg f眉r gro脽e Firmen ein H盲kchen zu bekommen und zu sagen, ja wir wollen nachhaltig werden oder bleiben. Ich w眉nsche mir, dass validierte Zahlen durch Gesetze gefordert werden. Jeder Bauherr sollte konkrete Zahlen 眉ber den CO2-Fussabdruck einer Entwicklung 枚ffentlich machen m眉ssen. Das w盲re f眉r mich ein gro脽er Schritt.
Laut Ciar谩n Cuffe, Rapporteur f眉r die Richtlinie 眉ber die Gesamtenergieeffizienz von Geb盲uden, wird die 眉berarbeitete Direktive nicht nur 36 % der europ盲ischen CO2-Emissionen, die auf den Geb盲udesektor entfallen, bek盲mpfen, sondern auch dazu beitragen, „die Energierechnungen zu senken und die Ursachen der Energiearmut zu bek盲mpfen, w盲hrend gleichzeitig Tausende von hochwertigen, lokalen Arbeitspl盲tzen in der gesamten EU geschaffen werden“. Kannst du erkl盲ren, wie das geschehen soll?
Ich sch盲tze, dass durchaus neue Arbeitspl盲tze geschaffen werden, denn wenn wir immer mehr erneuerbare Energien einsetzen, brauchen wir auch neue Expertisen und andere Designprozesse.
Kurzfristig glaube ich nicht, dass es unsere Stromrechnungen reduzieren wird. Der Endverbraucher wird dazuzahlen m眉ssen, denn die Energieversorger geben die Kosten ihrer neuen Investition in ein dekarboniertes Versorgungsnetz an ihre Kundinnen und Kunden weiter, oder aber, sollte es doch F枚rdermittel geben, kommt dieses Geld von den Steuerzahlenden. Wir alle m眉ssen daf眉r erstmal bezahlen, die Investoren, die Kunden, wir alle. Erst mittelfristig, wenn sich das Anfangsinvestment amortisiert hat, wird es g眉nstiger. Bauherren, Kommunen, St盲dte und L盲nder m眉ssen sich jetzt entscheiden, ob sie jetzt mehr bezahlen und dadurch aber zukunftsf盲hige und nachhaltige Geb盲ude bekommen, oder aber sie bauen jetzt g眉nstiger und m眉ssen dann in 10 oder 20 Jahren, um das 2050 Klimaziel zu erreichen, ihr Geb盲ude wieder sanieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es immer teurer ist, im Nachhinein Geb盲ude zu dekarbonisieren, als es gleich von Anfang an zu machen.
Es gibt aber noch andere wichtige Vorteile, die eine hohe Nachhaltigkeit mit sich bringt. H盲ufig geht diese mit einem hohen Autarkiegrad der Geb盲ude einher. Die Geb盲ude k枚nnen also einen Gro脽teil der von ihnen genutzten Energie vor Ort erzeugen oder aus der Umgebung gewinnen. Diese Energie muss dann nicht aus dem Netz bezogen werden, und das ist in Zeiten hoher Energiepreise, wie vor zwei Jahren w盲hrend der Energiekrise, sehr vorteilhaft. Eine hohe Nachhaltigkeit geht aber auch mit sauberer Luft und besseren Finanzierungsm枚glichkeiten im Zuge eines hohen ESG-Ratings einher. Die Vorteile sind also vielschichtig.
Wir versuchen, soweit es geht, unsere Kunden dahingehend zu beraten, immer den CO2-Fussabdruck ihres Bestands- oder Neubaus mit einzurechnen, weil das auf lange Sicht besser ist. Das ist auch in unserer eigenen 海角视频 Net Zero Routemap verankert. Die zieht sich wie ein roter Faden durch alles, was wir f眉r unsere Kunden machen. Und das m眉ssen nicht nur wir als Cities Team machen, sondern alle Disziplinen, denn nur gemeinsam k枚nnen wir Bauherren den richtigen Weg zeigen. Die wissen momentan auch nicht welchen Weg sie gehen sollen und wie sie die von der EU vorgegebenen Ziele erreichen sollen. Darum k盲mpfen wir jeden Tag. Aber ich bin zuversichtlich und hoffnungsvoll. Ich sehe die Zukunft positiv und das Sch枚ne ist, das 海角视频 bereits jetzt angefangen hat in diesem Thema aktiv zu sein.